Comic und Manga zeichnen
Workshop
Comics und deren japanische Variante, Mangas, sind heute mehr denn je ein wichtiges Ausdrucksmittel und Bezugssystem vor allem für Jugendliche. In Japan gibt es Mangas für alle erdenklichen Zielgruppen, die hier erscheinenden Hefte richten sich aber zumeist an Teenager und lassen sich dem Romance- oder Action/Fantasy/Science Fiction-Genre zurechnen. In oft mehrere tausend Seiten umfassenden seifenoperartigen Serien finden sich auch sensible Geschichten zu Themen wie gleichgeschlechtliche Liebe oder pubertäre Identitätsfindung. Parallel dazu haben sich sogenannte „Graphic Novels“ als ernstzunehmende Ausdrucksformen zwischen Literatur und Bildender Kunst etabliert. Die bekanntesten sind wohl der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Holocaust-Comic „Maus“ und „Persepolis“, die Autobiografie der Iranerin Marjanne Satrapi. Kurzum: Die heutige Comic-Kultur ist ein Erzählmedium ohne inhaltliche oder stilistische Grenzen, ähnlich wie die Literatur oder der Film. In einer immer stärker von Bildschirm-Medien dominierten Welt machen Kinder und Jugendliche oft ihre ersten Lesefreude-Erfahrungen mit Comics und Mangas. Als Ausdrucksform besteht die Attraktivität für Jugendliche vor allem darin, dass kein anderes erzählerisches Bildmedium die Möglichkeit bietet, eigene Ideen und Geschichten so direkt umzusetzen und zu veröffentlichen. Dementsprechend existiert eine sehr offene, international vernetzte Comic-Fanzine-Szene, in der die meisten der heute wichtigen Comic-Autor_innen angefangen haben.
Im Vortrag wird die Geschichte des Mediums besprochen und die Vielfalt an Stilen und Themen präsentiert. Daraufhin werden grundlegende Techniken des Erzählens (Drei-Akt-Struktur etc.) sowie Zeichentechnicken erläutert, gefolgt von einigen Tricks und Tipps zur Umsetzung in Comic- bzw. Mangaform. Diese Erkenntnisse versuchen wir dann im Workshop umzusetzen, indem wir gemeinsam spielerisch zu einem vorgegebenen aktuellen Thema Charaktere und Geschichten entwickeln und zeichnen. Dabei entstehen Charaktere (Mensch, Tier, Fantasiewesen ...), mit Buntstift ausgemalte Mangabilder und Mangastrips . Es gibt auch die Möglichkeit, die erstellten Manga(figuren) und Comic(figuren) gemeinsam in einem kopierten „Mini-Comic“-Heft zusammenzustellen, wovon alle Teilnehmer_innen ein Exemplar erhalten.
Dauer Workshop: 4-6 Std.
Teilnehmer_innenzahl: max. 15 Personen (Workshop)
Zielgruppen: Jugendliche ab 12 Jahren
Historie des Comics
Vortrag
1895/1986 schlägt die Geburtsstunde des Comics. Diese Auffassung wird nicht von allen Forschern geteilt. Ob Klassiker, von Tim und Struppi bis lustiges Taschenbuch, Underground Comics für Erwachsene, Graphic Novels oder Manga, die Geschichte des Comics beginnt mit Yellow Kid. Zum ersten Mal erschien am 5. Mai 1895 in der New Yorker Zeitung Sunday World. Der Zeichner: Richard F. Outcault. Sprechblasen, Rahmen (auf Englisch: "panel"), sequenzielle Bilderfolgen. Vieles davon war bereits vor Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Ende der 1902er-Jahre druckten die Verlage die ersten Comichefte. Diese ersten richteten sich vor allem an Kinder und Jugendliche. Im Januar 1929 erschienen erstmals Tarzan und Buck Rogers. Beide Reihen erweiterten das Spektrum des Comics um zwei Genres: Science-Fiction und Abenteuer. Die heutige Comicszene ist vielseitig und divers. Behandelt gesellschaftlich wichtige Themen und sprengt die Regeln der klassischen Panel und Erzählstruktur. Im Vortrag „Historie des Comics“ beschäftigen wir uns mit der Vielseitigkeit der Comicszene, seines Ursprungs und damit, was einen Comic zum Comic macht.
Dauer Vortrag: ca. 2 Std.
Zielgruppen: Jugendliche ab 12 Jahren, Lehrer_innen, Jugendarbeiter_innen und andere Berufsgruppen/erwachsene Interessierte
Geschichte und Einführung in die Comicform Manga
Vortrag
Die Geschichte des Mangas beginnt im 8. Jahrhundert, als buddhistische Mönche auf Bilderrollen (Emakimono) Tiere zeichneten, die sich wie Menschen verhalten. Erstmals wurde der Begriff „Manga“ 1814 vom Holzschnittkünstler Katsushika Hokusai verwendet, der unter dem Begriff Manga (Japanisch für: bunt gemischte oder kunterbunte Bilder) eine Reihe von Skizzen zeichnete. Heutige Mangas zeichnen sich durch eine besondere Bildsprache aus: starker emotionaler Ausdruck, in Gestik und Mimik diese überproportionale Darstellung nennen die Zeichner*innen (Mangaka) super deformed (Englisch für: superdeformiert).
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit einhergehenden Zensur. Etabliert sich der Manga in den 1950er Jahren in seinem Heimatland Japan. Ein Manga Boom trat in Deutschland in den 1990 Jahren ein. Sexualität und Selbstfindung sind neben einer Vielzahl unterschiedlicher Genres, zentralen Themen des Mangas. Reihen wie Sailor Moon, Pokémon und Kickers erschienen in Deutschland zeitgleich als Comicheft und Fernsehserie. Seitdem ist die japanische Form des Comics nicht mehr aus unserer westlichen Comiclandschaft wegzudenken und spielt insbesondere in der Entwicklung vieler jugendlicher Personen eine große Rolle. Im Vortrag „Geschichte und Einführung in die Comicform Manga“ befassen wir uns mit grundlegenden Merkmalen und Vorgehensweisen der japanischen Zeichenkunst, sowie der Geschichte des Mangas.
Dauer Vortrag: ca. 2 Std.
Zielgruppen: Jugendliche ab 12 Jahren, Lehrer_innen, Jugendarbeiter_innen und andere Berufsgruppen/erwachsene Interessierte